IAA 2017: Die Autoindustrie unverändert im Stillstand

13.09.2017

Besuch der IAA 2017 am ersten Pressetag. Mein Interesse dort galt in erster Linie, was haben die Automobilhersteller in der Pfanne, um endlich den Autofahrern bezahlbare elektrisch angetriebene Fahrzeuge anzubieten.

Start im Pressebereich und dann rüber zur Festhalle mit Mercedes. Dort zeigte Daimler die Elektro-Studie Mercedes-Benz EQA. Angeblich soll hierfür die Produktion 2019 in Bremen starten. Da bin ich gespannt...Gezeigt wurde auch das GLC F-Cell SUV mit Brennstoffzellen-Plug-in-Hybridtechnik. Grundlage ist das vorhandene GLC-Modell, weshalb eine baldige Serienproduktion möglich wäre. Ansonsten blickt der Besucher allerhöchstens auf konventionelle Modelle, vielleicht mit Hybridantrieb. Die B-Klasse, vor kurzem noch mit E-Antrieb, ist jetzt nur noch mit fossilen Brennstoffen zu haben. Immerhin fand die EQ-Version von Smart Beachtung, zumal ab 2020 nur noch Elektroversionen verbaut werden.

Interessant ist sicherlich der Volocopter von Mercedes, welcher vor dem Gebäude stand. Leider konnte man nicht sehen, ob er auch fliegt. Allerdings handelt die IAA auch von Autos und nicht von Flugzeugen.

Beim VW-Konzern mehr Schall als Rauch.

"Dicke Autos" mit Bentleys vor Halle 3 sollten schwergewichtiges verkünden. Von Elektromobilität wurde zwar in der Pressevorstellung vollmundig gesprochen, jedoch außer neuen Studien sucht man E-Modelle, welche zügig in den Markt kommen, vergebens. Zu sehen war die VW I.D. Crozz-Studie sowie die Kompaktausführung des I.D und nicht zuletzt den Bulli. Vor 2020 ist allerdings nicht mit einer Markteinführung in Deutschland zu rechnen. Bis dahin werden ausländische Anbieter ihren Erfolg an Elektromobilen einheimsen.

Wurde bei Audi vor zwei Jahren noch mit großem Tamtam die E-tron Ausführung gefeiert, so war außer den Studien Aicon und Elaine kein Modell zusehen, welches kurzfristig den deutschen Markt zulaufen könnte. Vorsprung durch Technik sieht anders aus!

BMW in der Pole Position

BMW als einziger deutscher Hersteller mit einem eigenständigen Elektroauto-Programm zeigte mit dem "BMW i Vision Dynamics" eine weitere Studie im Luxussegment, obgleich mit dem I8 bereits ein entsprechendes Fahrzeug vorhanden ist. Darüber hinaus wurde mit dem "Mini Electric" ein seriennahes Concept Car präsentiert, welches bereits 2019 in die Produktion gehen soll.

Borgward kommt wieder und zwar u.a. mit Isabella und Elektroantrieb. Wir dürfen gespannt sein, ob die Produktion in Bremen 2019 beginnen wird.

Leider nicht auf der IAA 2017 dabei waren die Newcomer der Elektromobilitätshersteller in Deutschland, wie der Sion von sonomotors oder der e.Go Life vom gleichnamigen Unternehmen. Diese Unternehmen zeigen wie für den Verbraucher günstige Fahrzeuge in Deutschland produziert und bald angeboten werden können.

Weit fortgeschritten sind sicherlich die Aktivitäten der Automobilzulieferer, insbesondere bei Bosch. Zwar etwas verschämt am Rande der Halle 8, um die Automobilhersteller nicht zu ärgern. Bosch beweist seine innovative Kompetenz in alternative Antriebe dort und hat dies durch Lieferungen an Elektroautomobile bereits bewiesen. Schließlich deckt Bosch ein gewichtiger Teil des Spektrums zum Bau von E-Autos ab.-