Unsichere Zeiten. In meinem Berufsleben habe ich viele
unsichere Zeiten erlebt, aber nicht eine so enorme Vielfalt von Veränderungen
in unserem Umfeld, wie wir sie derzeit erleben: Eine neue Bundesregierung in
einer Ampelkoalition, Leben mit der Corona-Pandemie, globale Lieferketten,
Einschneidende Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele, Verteuerung der
Mobilität..... Alle diese Einflüsse daraus sind derzeit noch unbestimmt für viele
Branchen und werden sich sowohl zeitlich als auch im Umfang unterschiedlich
auswirken. Stellvertretend einige Ausführungen hierzu am Beispiel des
Automotive Aftermarkets.
Die größte und direkte Herausforderung im neuen Jahr für die
Betriebe der Kfz-Werkstätten und des Handels stellt das Nutzungsverhalten der
Fahrzeughalter mit dem eigenen motorgetriebenen Fahrzeug dar, welches sich
entsprechend auf die Ersatznachfrage auswirken wird. Einerseits befinden sich
negative Aspekte, wie Verteuerung der Kraftstoffpreise, Trend zum Home-Office
und Regeln zur Mobilitätswende und andererseits positive Aspekte, wie Pandemie
bedingte Bevorzugung des eigenen Fahrzeugs und Zuzug in ländliche Regionen im
Umfeld, welche für die Reifennachfrage stimulierend wirken.
Nichtsdestotrotz konnte für das abgelaufene Jahr nach
bisheriger Erkenntnis trotz Corona-Pandemie eine erfreuliche Nachfrage nach
Werkstattleistungen festgestellt werden. Ich gehe deshalb davon aus, dass sich
das Wachstum im neuen Jahr fortsetzen wird, weil die positiven Aspekte dafür
überwiegen.
Die Herausforderungen für die Unternehmen der
Kfz-Werkstätten und des Teilehandels können gemeistert werden, wenn die Basics
in der Unternehmensausrichtung eine entscheidende Berücksichtigung finden.
Damit ist erstens die Digitalisierung der innerbetrieblichen und zum Kunden
ausgerichteten Prozesse gemeint. Zum zweiten eine vorhandene Website, die den
potentiellen Kunden die benötigten Informationen liefert. Zu empfehlen sind
daneben Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. Denn gute
Fachkräfte sind rar und sollten im Betrieb gehalten werden. Nicht zuletzt sollte
das Unternehmen kundenorientiert ausgerichtet sein: Persönlicher Kontakt, die Bedürfnisse der Kunden erkennen
und mit einem Angebot deren Probleme zu lösen.